NILS am See
Korb mit verschiedenen Pilzen auf herbstlichen Waldboden
07.11.2025

Wenn der Herbstwald seine Schätze preisgibt

„Schwammerlsuche“ im Burgenland: Genuss mit Verantwortung

Wenn sich der Nebel über dem Neusiedler See lichtet und die ersten Herbststürme durch die Eichenwälder des Leithagebirges ziehen, bricht die Zeit für eine der schönsten Traditionen der Region an: das Pilzsammeln oder, wie wir zu sagen pflegen, das „Schwammerlsuchen“. Die wichtigsten Tipps und Regeln, um diese Herbsttradition verantwortungsvoll zu genießen, haben wir hier für Sie gesammelt.

Im Herbst verwandeln sich die Wälder rund um das NILS am See in wahre Schatzkammern für Pilzliebhaberinnen und -liebhaber. Besonders nach ein paar regnerischen Tagen und bei milden Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad sprießen die begehrten „Schwammerl“ aus dem Waldboden. Auf den sanften Hügeln rund um Weiden am See und im Leithagebirge gedeihen vor allem Parasolpilze und Champignons, während die Eichenwälder des südlichen Burgenlands ideale Bedingungen für Steinpilze und Pfifferlinge bieten.

Die richtige Ausrüstung
Für eine erfolgreiche „Schwammerlsuche“ brauchen Sie nicht viel: Ein luftdurchlässiger Weiden- oder Bastkorb ist ideal, damit die Pilze atmen können und nicht zerdrückt werden. Ein scharfes Pilzmesser zum sauberen Abschneiden schont den Bestand, und ein kleiner Pinsel hilft beim Entfernen von Erde und Schmutz. Trittfeste Schuhe sind in den oft feuchten Herbstwäldern unverzichtbar. Auf Plastiktüten sollten Sie verzichten – darin verderben Pilze schnell, und die Natur dankt es Ihnen umso mehr.

Regeln und Rechtliches
Im Burgenland gelten klare Bestimmungen: Laut österreichischem Forstgesetz dürfen Sie maximal 2 Kilogramm Pilze pro Person und Tag sammeln und das ausschließlich für den Eigenbedarf. Bitte geben Sie auch Acht, wo Sie die kleinen Köstlichkeiten auflesen, denn im unter Naturschutz stehenden Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel ist das Pilzsammeln verboten.
Grundsätzlich gehören die Pilze dem Waldeigentümer und dürfen nur gesammelt werden, wenn dieser das Sammeln nicht ausdrücklich durch Hinweistafeln untersagt. Respektieren Sie diese privaten Verbote, um Strafen durch die Forstbehörde oder die Polizei zu umgehen.

Sicher sammeln – für Genuss ohne Reue
Die oberste Regel beim „Schwammerlsuchen“ lautet: Sammeln Sie nur, was Sie hundertprozentig kennen. Von den Tausenden Pilzarten in Mitteleuropa sind zwar nur etwa 35 wirklich gefährlich, doch Verwechslungen können fatale Folgen haben. Anfängerinnen und Anfänger sollten sich auf wenige, leicht erkennbare Arten beschränken – etwa Parasole, deren Hut bis zu 30 Zentimeter Durchmesser erreichen kann. Frische Speisepilze fühlen sich immer knackig an – schimmlige, wurmstichige oder zu alte Exemplare gehören nicht in den Korb.
Achten Sie beim Sammeln auch darauf, den Waldboden nicht zu beschädigen: Lassen Sie einige Pilze stehen, damit diese aussporen können, und drehen Sie das Moos nicht um. 

Unser Profitipp für die Aufbewahrung
Reinigen Sie die gesammelten Pilze nicht mit Wasser, sondern mit einem Bürstchen. Bewahren Sie sie anschließend flach ausgelegt im Kühlschrank auf und verarbeiten Sie sie am besten noch am selben Tag. So bleiben Aroma und Frische optimal erhalten.

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